Vatikan

Verlautbarung SYNODUS EPISCOPORUM

- XI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode
2. - 23. Oktober 2005, Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche

Die Verlautbarungen dienen nur als Arbeitsmittel zum journalistischen Gebrauch.
Die Übersetzungen aus der Originalsprache haben keinen offiziellen Charakter.

Deutsche Fassung

Inhaltsverzeichnis

ERSTE GENERALKONGREGATION (MONTAG, 3. OKTOBER 2005, VORMITTAG)

ZWEITE GENERALKONGREGATION (MONTAG, 3. OKTOBER 2005, NACHMITTAG)

Erste Generalkongretation (Montag, 3. Oktober 2005, Vormittag)

Nach der kurzen Lektüre der Dritten Stunde, hat der Heilige Vater folgende Gedanken wiedergegeben:

Liebe Mitbrüder,
dieser Text der Dritten Stunde von heute enthält fünf Imperative und ein Versprechen. Lasst uns ein bisschen besser verstehen, was der Apostel uns mit diesen Worten sagen will.
Der erste Imperativ erscheint sehr häufig in den Briefen des Apostels Paulus, man könnte sogar sagen, dass er der “cantus firmus” seines Gedankens ist: “gaudete”.
In einem so gepeinigten Leben wie es das seinige war, einem Leben voller Verfolgungen, Hunger, Leiden aller Arten, bleibt ein Schlüsselwort dennoch immer präsent: “gaudete”.
Hier erhebt sich die Frage: ist es möglich, die Freude quasi zu befehlen? Die Freude, würden wir sagen, kommt oder kommt nicht, aber sie kann nicht erzwungen werden wie eine Pflicht. Und hier hilft es uns, an den bekanntesten Text über die Freude der paulinischen Briefe zu denken, den des “Domenica Gaudete”, im Herzen der Adventsliturgie: “gaudete, iterum dico gaudete quia Dominus propest”.
Hier hören wir den Grund, warum Paulus in all seinen Leiden, in all seinen Nöten, zu den anderen sagen konnte: “gaudete”, er konnte es sagen, weil in ihm selbst die Freude gegenwärtig war: “gaudete, Dominius enim prope est”.
Wenn der Geliebte, die Liebe, das größte Geschenk meines Lebens, mir nahe ist, wenn ich überzeugt sein kann, dass derjenige, der mich liebt, in meiner Nähe ist, auch in Situationen der Not, bleibt im Grunde des Herzens die Freude, die größer ist als alle Leiden.
Der Apostel kann sagen “gaudete”, weil der Herr in unser aller Nähe ist. Und so ist dieser Imperativ in Wirklichkeit eine Einladung, die Präsenz des Herrn in unserer Nähe zu bemerken. Er ist eine Sensibilisierung hinsichtlich der Präsenz des Herrn. Der Apostel will uns aufmerksam machen auf diese – verborgene, aber sehr reale – Präsenz Christi, der in der Nähe eines jeden von uns ist. Für jeden von uns sind die Worte der Apokalypse wahr: ich klopfe an deine Tür, höre mich an, öffne mir.
Er ist folglich auch eine Einladung, sensibel für diese Präsenz des Herrn zu sein, der an meine Tür klopft. Nicht taub zu sein Ihm gegenüber, weil die Ohren unserer Herzen dermaßen voll sind von so vielem Lärm der Welt, dass wir nicht diese leise Präsenz, die an unsere Türen klopft, hören können. Denken wir nach, ob wir im selben Moment wirklich bereit sind, die Türen unseres Herzen zu öffnen; oder vielleicht ist dieses Herz voll von anderen Dingen, so dass für den Herrn kein Platz ist und wir im Moment keine Zeit für den Herrn haben. Und so, unsensibel, taub hinsichtlich seiner Präsenz, voll von anderen Dingen, wir das Wichtige nicht hören: Er klopft an der Tür, ist uns nah und so nah ist die wahre Freude, dass sie stärker ist als alle Traurigkeiten der Welt, unseres Lebens.
Lasst uns also beten im Kontext dieses ersten Imperativs: Herr, mach uns sensibel für Deine Präsenz, hilf uns zu hören, nicht taub zu sein für Dich, hilf uns, ein freies Herz zu haben, offen für Dich.
Der zweite Imperativ “perfecti estote”, so wie der lateinische Text sagt, scheint mit dem zusammenfassenden Wort der Bergpredigt zusammen zu fallen: “perfecti estote sicut Pater vester caelestis perfectus est”.
Dieses Wort lädt uns ein, das zu sein, was wir sind: Bilder Gottes, Wesen, die erschaffen sind in Bezug zu Gott, “Spiegel”, in dem sich das Licht des Herrn spiegelt. Nicht gemäß dem Wort des Christentums zu leben, nicht die Heilige Schrift gemäß dem Wort zu hören, ist schwierig, geschichtlich fragwürdig, aber über das Wort hinaus zu gehen, die gegenwärtige Realität, in Richtung auf den Herrn, der zu uns spricht, und so in Richtung auf die Vereinigung mit Gott. Aber wenn wir den griechischen Text anschauen, finden wir ein anderes Wort, “catartizesthe”, und dieses Wort bedeutet wieder herstellen, ein Instrument reparieren, ihm seine volle Funktionalität zurück geben. Das häufigste Beispiel für die Apostel ist es, das Fischernetz zu reparieren, damit es von neuem ein Netz zum Fischen sein kann, um erneut zurück zu kehren zu seiner Perfektion dieser Arbeit. Ein anderes Beispiel: Wenn ein musikalisches Saiteninstrument eine gerissene Saite hat, kann die Musik folglich nicht so wie gewollt gespielt werden. So erscheint bei diesem Imperativ unsere Seele wie ein apostolisches Netz, das trotzdem häufig nicht gut funktioniert, weil es von unseren eigenen Absichten zerfetzt ist; oder wie ein Musikinstrument, bei dem leider diese oder jene Saite gerissen ist, und folglich die Musik Gottes, die aus der Tiefe unsere Seele tönen sollte, nicht gut klingen kann. Dieses Instrument zu reparieren, die Beschädigungen zu kennen, die Zerstörungen, die Vernachlässigungen, wie stark es in Vergessenheit geraten ist und dafür zu sorgen, dass das Instrument perfekt, komplett ist, damit es diene, wozu es vom Herrn geschaffen wurde.
Und so kann dieser Imperativ auch eine Einladung sein zu einer regelmäßigen Gewissensprüfung, um zu sehen, wie es um dieses mein Instrument steht, bis zu welchem Punkt es vernachlässigt ist, nicht mehr funktioniert, um zu versuchen, zu seiner Vollkommenheit zurück zu kehren. Der Imperativ ist auch eine Einladung zum Sakrament der Versöhnung, in welchem Gott selbst dieses Instrument überholt und uns von neuem die Ganzheit, die Perfektion, die Funktionalität schafft, damit in dieser Seele wieder das Lob Gottes erklingen kann.
Dann “exortamini invicem”. Die brüderliche Korrektur ist ein Werk der Barmherzigkeit. Keiner von uns sieht sich selbst gut, sieht gut seine Fehler. Und so ist es ein Akt der Liebe, einer dem anderen zu helfen, einander zu helfen, sich besser zu sehen, einander zu korrigieren. Ich denke, dass es genau eine der Funktionen der Kollegialität ist, sich zu helfen, dies auch im Sinne des vorhergehenden Imperativs, die Mängel zu erkennen, die wir selbst nicht sehen wollen – “ab occultis meis munda me” sagt der Psalm – uns zu helfen, damit wir offen werden und diese Dinge sehen können.
Natürlich erfordert dieses große Werk der Barmherzigkeit, dass wir uns gegenseitig helfen, damit ein jeder wirklich die eigene Integrität, die eigene Funktionalität als Instrument Gottes finde, viel Demut und Liebe, mit einem demütigen Herzen, das sich nicht über andere stellt, sich nicht als besser als der andere betrachtet, sondern allein als demütiges Instrument, um sich gegenseitig zu helfen. Nur wenn man diese tiefgreifende und wahre Demut fühlt, wenn man fühlt, dass diese Worte aus der gemeinsamen Liebe kommen, aus der kollegialen Zuneigung, mit der wir gemeinsam Gott dienen wollen, können wir uns helfen mit einem großen Akt der Liebe. Auch hier fügt der griechische Text manches Detail hinzu, das griechische Wort ist “paracaleisthe”; und die gleiche Wurzel, von der auch das Wort “Paracletos, paraclesis” kommt, trösten. Nicht nur korrigieren, sondern auch trösten, die Nöte des anderen teilen, ihm bei Schwierigkeiten helfen. Und auch dies erscheint mir als ein großer Akt von wahrer kollegialer Zuneigung. In den vielen schwierigen Situationen, die heute in der Seelsorge entstehen, sieht sich wirklich mancher ein bisschen verzweifelt, sieht nicht, wie er voran gehen kann. In dem Moment braucht er Trost, braucht jemanden, der ihm bei seiner inneren Einsamkeit beisteht und das Werk des Heiligen Geistes ausführt, das des Trösters: Mut zu machen, gemeinsam zu tragen, sich gegenseitig zu stützen, mit der Hilfe des Heiligen Geist selbst, der der große Paraklit, der Tröster, unser Verteidiger ist, der uns hilft. Er ist folglich eine Einladung, dass wir selbst “ad invicem” das Werk des Heiligen Geistes Paraklit vollziehen.”Idem sapite”: wir hören hinter dem lateinischen Wort das Wort “sapor”, “Geschmack”. Habet den gleichen Geschmack an den Dingen, habet die gleiche grundlegende Vision der Wirklichkeit mit allen Unterschieden, die nicht nur legitim, sondern auch notwendig sind, aber habet “eundem sapore”. Habet die gleiche Sensibilität. Der griechische Text sagt dasselbe,“froneite”,. Das heißt, habet grundsätzlich den gleichen Gedanken. Wie könnten wir im Grunde einen gemeinsamen Gedanken haben, der uns hilft, gemeinsam die Heilige Kirche zu führen, wenn wir nicht gemeinsam den Glauben teilen, der von keinem von uns erfunden wurde, sondern der Glaube der Kirche ist, das gemeinsame Fundament, das uns trägt, auf dem wir stehen und arbeiten? Er ist folglich eine Aufforderung, dass wir uns immer aufs Neue in diesen gemeinsamen Gedanken einfügen, in diesen Glauben, der uns voraus geht. “Non respicias peccata nostra sed fidem Ecclesiae tuae”: es ist der Glaube der Kirche, den der Herr in uns sucht und der auch die Vergebung der Sünden ist. Diesen gleichen Glauben gemeinsam zu haben. Wir können, wir müssen diesen Glauben gemeinsam leben, jeder in seiner Einzigartigkeit, aber immer wissend, dass dieser Glaube uns voraus geht. Und wir müssen allen anderen den gemeinsamen Glauben mitteilen. Dieses Element führt uns schon zum letzten Imperativ, der uns den tiefen Frieden unter uns gibt.
Und an diesem Punkt können wir auch an “touto froneite” denken, an einen anderen Text des Briefes an die Philipper, am Beginn der großen Hymne über den Herrn, wo der Apostel uns sagt: habet die gleichen Gefühle wie Christus, einzutreten in die “fronesis”, in das “fronein”, in das Denken Christi. Folglich können wir den Glauben der Kirche gemeinsam haben, denn mit diesem Glauben treten wir ein in die Gedanken, in die Gefühle des Herrn. Mit Christus gemeinsam denken.
Dieses ist die letzte Vertiefung dieser Aussage des Apostels: denken mit dem Gedanken Christi. Und wir können das tun, indem wir die Heilige Schrift lesen, in der die Gedanken Christi Worte sind, zu uns sprechen. In diesem Sinne werden wir die “Lectio Divina” üben müssen, den Gedanken Christi in den Schriften fühlen, lernen mit Christus zu denken, den Gedanken Christi zu denken, die Gefühle Christi.
Und so ist der letzte Imperativ quasi “pacem habete et eireneuete” die Zusammenfassung der vier vorhergehenden Imperative, indem er so in Vereinigung mit Gott, der unser Friede ist, und mit Christus, der uns gesagt hat: “pacem dabo vobis”. Wir sind im inneren Frieden, weil der Gedanke in Christus zu sein, unser Dasein verbindet. Die Schwierigkeiten, die Kontraste unserer Seele verbinden sich, man ist vereinigt mit dem Original, mit dem, von dem wir ein Bild mit dem Gedanken Christi sind. So entsteht der innere Friede, und nur, wenn wir auf einen tiefgreifenden inneren Frieden gegründet sind, können wir auch Personen des Friedens in der Welt, für die anderen, sein.
Hier die Frage, ist das Versprechen durch die Imperative bedingt? Heißt das, dass lediglich in dem Maße, in dem wir die Imperative realisieren können, dieser Gott des Friedens mit uns ist?
Wie ist der Bezug zwischen Imperativ und Versprechen?

Ich würde sagen, dass er bilateral ist, d. h. das Versprechen geht den Imperativen voraus und folgt auch der Verwirklichung der Imperative. D. h. in erster Linie, so viel wir tun, ist der Gott der Liebe und des Friedens offen für uns, ist er mit uns. In der Offenbarung, die im Alten Testament begann, ist Gott uns mit seiner Liebe, mit seinem Frieden entgegen gekommen.
Bei der Inkarnation schließlich ist Gott in uns Gott geworden, Immanuel, dieser Gott des Friedens mit uns, er ist Fleisch geworden mit unserem Fleisch, Blut von unserem Blut. Er ist Mensch mit uns und umfasst den ganzen Menschen. Und bei der Kreuzigung und bei dem Niedergang zum Tode hat er sich völlig auf unsere Seite gestellt, er geht uns mit seiner Liebe voran, umarmt vor allem unser Tun. Und das ist unser großer Trost. Gott geht uns voran. Er hat schon alles getan. Er hat uns Frieden, Vergebung und Liebe gegeben. Er ist mit uns. Und nur, weil er mit uns ist, weil wir in der Taufe seine Gnade erhalten haben, bei der Firmung den Heiligen Geist, im Sakrament des Geweihten Lebens seine Sendung, können wir jetzt agieren, kooperieren mit seiner Präsenz, die uns voran geht. All dieses unser Tun, von dem die fünf Imperative sprechen, ist ein Kooperieren, ein Zusammenarbeiten mit dem Gott des Friedens, der mit uns ist.
Aber es gilt andererseits in dem Maße, in dem wir wirklich eintreten in diese Präsenz, die er gegeben hat, in diesem Geschenk, das schon in unserem Dasein vorhanden ist. Seine Präsenz wächst natürlich, sein Sein mit uns.
Lasst uns zum Herrn beten, dass er uns lehre, mit seiner vorhergehenden Gnade zusammen zu arbeiten und so wirklich immer mit uns zu sein. Amen!

[00020-05.22] [NNNNN] [Originalsprache: Italienisch]

Zweite Generalkongretation (Montag, 3. Oktober 2005, Vormittag)

Beiträge in der Aula (Beginn)

Heute um 16.30 Uhr, hat in der Gegenwart des Heiligen Vaters ab 17.55 Uhr, mit der Wiedergabe des Adsumus die Zweite Generalkongregation zum Beginn der Beiträge der Synodenväter in der Aula zum Thema der Synode, stattgefunden. Turnusmäßiger Delegierter Präsident ist S.Em.R. Kard. Francis ARINZE, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.
Bei dieser Generalkongregation, die um 19.30 Uhr mit dem Gebet des Angelus Domini beendet wurde, waren 241 Synodenväter anwesend.

Folgende Synodenväter haben das Wort ergriffen:

- Kardinal José SARAIVA MARTINS, C.M.F., Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Donald William WUERL, Bischof von Pittsburgh (USA)
- Kardinal Stephen Fumio HAMAO, Präsident des Päpstlichen Rates für die Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs (VATIKANSTADT)
- Bf. Mons. Robert LE GALL, O.S.B., Bischof von Mende (Frankreich)
- Bf. Mons. Philippe GUENELEY, Bischof von Langres (Frankreich)
- Bf. Mons. John Patrick FOLEY, Titularerzbischof von Neapel von Prokonsul, Präsident des Pontifikalen Rates der sozialen Kommunikationsmittel (VATIKANSTADT)
- S.S. Ignace Pierre VIII ABDEL-AHAD, Patriarch der Syrer von Antiochien, Vorsitzender der Synode der syrisch-katholischen Kirche (Libanon)
- P. Joseph William TOBIN, C.SS.R., Generaloberer der Kongregation vom Heiligen Erlöser
- Bf. Mons. Bruno FORTE, Erzbischof von Chieti-Vasto (Italien)
- Bf. Mons. Alberto GIRALDO JARAMILLO, P.S.S., Erzbischof von Medellín (KOLUMBIEN)
- Bf. Mons. Salvatore FISICHELLA, Titularbischof von Voghenza, Weihbischof von Rom, Rektor der Päpstlichen Lateran Universität in Rom (Italien)
- Bf. Mons. Tadeusz KONDRUSIEWICZ, Erzbischof von der Mutter Gottes in Moskau (Föderation Rußland)
- Bf. Mons. Cristián CARO CORDERO, Erzbischof von Puerto Montt (CHILE)
- P. Josep Maria ABELLA BATLLE, C.M.F., Generaloberer der Söhne des unbefleckten Herzens Mariens (Klarissen)

Hier im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge:

- Kardinal José SARAIVA MARTINS, C.M.F., Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse (VATIKANSTADT)

1. Unter den verschiedenen Aspekten des Mysteriums der Eucharistie, muss vor allem seine wesentliche österliche Dimension, von der an verschiedenen Stellen das Istrumentum laboris spricht, hervorgehoben werden.
“Man kann den Tod Christi nicht von seiner Auferstehung trennen” (IL, 7) Diese gehört tatsächlich, auch zum erlösenden Opfer Christi (Röm 4, 24-25). Er ist gestorben, um aufzuerstehen. Der Karfreitag hätte ohne den Ostersonntag, den Tag der Auferstehung keinen Sinn. Jesus hat nie diese beiden rettenden Ereignisse voneinander getrennt. Im Gegenteil, er hat immer mit extremer Klarheit die unauflösliche Verbindung zwischen ihnen betont. Die Eucharistie, die nun also die Wieder-Vergegenwärtigung des Opfers Christi in der Zeit und Geschichte ist, vergegenwärtigt nicht nur seinen Tod, sondern auch seine Auferstehung (vgl. IL, 8), das gesamte österliche Mysterium. Die Enzyklika “Ecclesia de Eucharistia” hebt dies deutlich hervor, wenn es heisst “Tatsächlich macht das eucharistische Opfer nicht nur das Mysterium vom leiden und Tod des Erlösers gegenwärtig, sondern auch das Mysterium der Auferstehung, in der das Opfer seine Vollendung findet”(EdE; 14).Die Eucharistie ist mit anderen Worten ein Gedächtnis des österlichen Geschehens.
2. Sie ist wirklich insofern Gedächtnis des österlichen Geschehens, als dass die Eucharistie “Quelle und Epiphanie der Gemeinschaft” (MND, 19) ist, sowohl in ihrer vertikalen Dimension, im Verhältnis zu Christus, als auch als auch in ihrer horizontalen Dimension, d.h. im Verhältnis zwischen seinen Jüngern.
Die Eucharistie ist vor allem die Quelle der tiefsten, erhabensten und radikalsten Gemeinschaft mit dem Erlöser. Auf die Bitte der Jünger von Emmaus, bei ihnen zu bleiben, antwortete Jesus mit einer viel größeren Gabe: durch das Sakrament der Eucharistie fand er seine Art, zu bleiben, nicht nur bei ihnen, sondern in ihnen. Die Eucharistie zu empfangen heißt, in tiefe Gemeinschaft mit Jesus Christus zu treten. “Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.” (Joh 15,4) (MND, 19).
Aber die tiefe und geheimnisvolle Gemeinschaft mit Christus, die in der Eucharistie umgesetzt wird, kann weder erfasst noch vollständig gelebt werden wenn nicht innerhalb der“kirchlichen Gemeinschaft”. Erstere führt notwendigerweise zur zweiteren. Diese entspringt notwendigerweise aus jener. Die Kirche, so liest man im MND, ist der Leib Christi,; man ist in dem Maß ‘mit Christus auf dem Weg, in dem man in Beziehung ‘zu seinem Leib’ steht (MND, 20). Das “Ut unum sit” Christi, verwirklicht sich vollständig in der Eucharistie. Die ersten christlichen Gemeinden bildeten ein “einziges Herz und eine einzige Seele” auf Grund der Teilnahme am eucharistischen Mahl, bei der “fractio panis”.
Die Eucharistie, die die Menschen mit Christus vereint, vereint diese auch untereinander. In der Eucharistie wird der gleiche Christus lebendiges Band zwischen den Gliedern seines Leibes. Die Eucharistie fällt alle kulturellen und sozialen Barrieren, um alle, die sie empfangen, eine einzige Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe werden zu lassen, um sie auf den Weg der Einheit zu bringen, welche ihr Vorbild und ihre Vollendung in der Einheit der Dreieinigkeit findet. Aber darüber hinaus Quelle zu sein, ist die Eucharistie auch Epiphanie oder die Äußerung der Gemeinschaft der Gläubigen mit Christus und untereinander. (Vgl. MND, 19 ff). An keiner anderen Stelle als in der Feier der Eucharistie ist und scheint die Kirche in so vollendeter Weise eine, eine koinonia, eine Gemeinschaft zu sein. Die Kirche ist eine, weil die Eucharistie eine ist. Das Konzil spricht von der “Kirchenlehre der Gemeinschaft”: es handelt sich dabei offensichtlich um die eucharistische Gemeinschaft, weil sie im Sakrament des Altars verwurzelt ist.
In diesem Zusammenhang muß weiterhin die große ökumenische Bedeutung der Eucharistie hervorgehoben werden. Die wahre Ökumene, besteht nicht so sehr darin, dass wir auf unsere getrennten Brüder zugehen, oder darin, dass diese auf uns zugehen, sondern darin, dass wir und sie, geleitet vom Heiligen Geist, Ihm entgegengehen, der mit uns in den eucharistischen Gestalten bleiben wollte.
Als Quelle und Epiphanie der kirchlichen Gemeinschaft, kann die Eucharistie nichts anderes als unerschöpfliche Quelle der Freude sein: jene österliche Freude, die aus dem auferstandenen Herrn in der Eucharistie entspringt. Die ersten Christen “brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott” (Apg 2, 46-47).

[00021-05.04] [IN001] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Donald William WUERL, Bischof von Pittsburgh (USA)

Unser katechetischer Einsatz vollzieht sich heute in einer höchst säkularisierten Welt. Eine der größten Herausforderungen, denen wir uns als Jünger Christi gegenüberstellen müssen, ist das große Mißverhältnis zwischen dem, was wir im Glauben als Horizont des Lebens ansehen und dem, was diese säkulare Kultur als Ziel und Ende des Daseins versteht. Unsere Katechese, besonders diejenige über die Belange Moral und soziale Gerechtigkeit, darf sich nicht vom Zentrum des Glaubens oder des Todes und der Auferstehung Christi und unserer Teilnahme an diesem rettenden Ereignis durch die Eucharistie, entfernen. Jeder pastorale Plan oder Vorschlag, der sich für eine zukünftige Orientierung der pastoralen Kirchenlehre ergeben wird, muss den Schwerpunkt auf das Mysterium, gründend auf der Gegenwart und der andauernden Handlung Christi in der Eucharistie, legen.

[00024-05.03] [IN004] [Originalsprache: Englisch]

- Kardinal Stephen Fumio HAMAO, Präsident des Päpstlichen Rates für die Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs (VATIKANSTADT)

Mit blick auf die heutige Welt, wohnen wir so großen Wandlungen bei, dass der Eindruck entstehen könnte, dass eine neue Menschheit im Erscheinen begriffen ist. Die nationalen Grenzen fallen, Völker und Rassen vermischen sich, die Kulturen werden miteinander konfrontiert, es entstehen Organismen, die nicht mehr nur rein nationaler Art sind, man bemüht sich um ein internationales Recht, man verfolgt die soziale, politische und vor allem wirtschaftliche Einigung, die unter den Namen “Globalisierung”fällt.
So entsteht ein einziger Weltmarkt der Waren und Ideen. Offensichtlich ist dies ein großer Vorteil, aber dieser Prozeß führt auch Risiken mit sich. Die Vielfalt ist zweifelsohne eine reiche Quelle, jedoch korrespondiert oftmals das Fallen der Grenzen nicht mit der “Globalisierung der Solidarität”. Es werden immer stärker beschränkende Maßregeln bezüglich der Migranten und Flüchtlinge erlassen, man wendet immer strengere Verfahren an, um die Teilnahme der Benachteiligten der armen Länder am Wohlstand der reichen Länder zu behindern; die Andersartigkeit des Ausländers wird oftmals als Bedrohung statt als wechselseitige Bereicherung angesehen.
Die Katholische Kirche ist nicht nur auf “ fünf Kontinente verstreut”, sondern auch in Bewegung zwischen diesen. Das Sakrament der Eucharistie bietet sich ihr als Zentrum der Einheit an, als Schnittpunkt, als qualifizierte Dimension zur Zusammenführung der Vielfalt in eine Einheit.
Männer und Frauen in Bewegung, auf ihre eigene Art und Weise, die in der Kultur, der Tradition, im eigenen Ritus, im Gebrauch der mundartlichen Sprache, in der Volksfrömmigkeit wurzelt, finden in der Eucharistiefeier einen festen Punkt in ihrem oft bruchstückhaften und aufgewühlten Leben: es ist Jesus Christus, fleischgeworden, gestorben und auferstanden, “ganz…substantiell gegenwärtig in der Wirklichkeit seines Leibes und seines Blutes”. Deshalb reicht es nicht aus zu sagen, dass die Eucharistie im Zentrum der christlichen Gemeinde steht, sondern man muss auch sagen, dass die Kirche in der Mitte der Eucharistie steht!
Die Geschichte der Rettung, in der auch die Migration eine wichtige Rolle spielt, hat in ihrem Zentrum das österliche Opfer des Gottessohnes und seine Auferstehung stehen, und deshalb kommt der Eucharistie ein zentraler Platz zu. Schließlich neigt sich die Eucharistie der eschatologischen Zukunft zu, insofern sie Vorgeschmack auf das Festmahl des Gottesreiches ist, an dem die gesamte Menschheit zur Teilnahme gerufen ist. Diese projiziert uns, das “schon” und das “noch nicht” zu leben, indem sie uns zu einem angemessenen und echten Prozess der Inkulturation verpflichtet.
Die von und mit den sich in Bewegung befindenden Brüdern und Schwestern gefeierte Eucharistie, ist Verbindung von Brüderlichkeit und Quelle der Aufnahme, Ursprung guter Taten, indem sie zum Zeugnis der evangelischen Werte in der Welt führt, in der Einheit der drei Dimensionen des christlichen Lebens, d.h. liturgia-martyria-diaconia, für eine Neuevangelisierung: neu in ihrer Glut, in ihren Methoden und Ausdrucksweisen.
So also drückt die Eucharistie die Bedeutung der christlichen Existenz auf der Erde als einen Moment aus, in dem die Kirche ihr auf-dem-Weg-sein erprobt: sie ist “Wanderer”, “Emigrant”, “Pilger”. Die Eucharistie ist also “die Nahrung der Pilger”, das Sakrament des andauernden Auszuges, das österliche Sakrament, d.h. des Überganges bis zur Ankunft im “ewigen Erbe” des Reiches Gottes in Gemeinschaft der Heiligen.

[00025-05.03] [IN010] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Robert LE GALL, O.S.B., Bischof von Mende (Frankreich)

Wiederholte Male unterstreicht das Instrumentum laboris, dass die Eucharistie ein Geschenk und ein Mysterium (Nr. 12,25,34,48,86) ist, zu dem wir uns hinbegeben müssen und von dem wir uns mit Demut (Nr. 51) und im Geist der Anbetung führen lassen müssen (Nr. 65). In diesem Sinne besteht man wie immer wieder Johannes Paul II. in Terzio millenio ineunte (Nr.31) auf den “Primat der Gnade”.
In diesem Geist sollte besser darauf verwiesen werden wie in der Eucharistie Gott der Protagonist ist, der unser Handeln hervorruft und so groß macht. Nr. 25 weist in diese Richtung, bleibt aber verwirrend. Es wäre mehr als nur gut, die Lehre aus dem Sacrosantum Concilium Nr. 7 näher zu betrachten, die mit Klarheit die Theologie der Liturgie ausdrückt.
Der Reichtum der Nr. 7 aus Sacrosanctum Concilium besteht aus der Wiederaufnahme der Definition des Liturgievorschlags von Papst Pius XII. in Mediator Dei, die er ergänzt: der Kult richtet den Menschen auf Gott aus, dank des Menschen-Gottes, der uns zum Vater führt; dies ist die aufsteigende Linie. Dennoch kommt die absteigende Linie immer vorher (vgl. Dies Domini, Nr. 43), durch die Gott durch die erlösende Inkarnation zu uns kommt: Das Konzil nennt dies “Heiligung”, während die aufsteigende Linie richtiger Weise voll ausgeübter Kult des ganzen Mystischen Leibes genannt wird.
Für die Güte unserer Feiern ist es sehr wichtig, diese Gliederung im Opus Dei – dieser Ausdruck wird in den ersten Nummern des Sacrosanctum Concilium sehr oft wiederholt – zwischen dem Opus Dei facientis und dem Opus Ecclesiae klar zu verstehen, oder besser gesagt zwischen dem, was Gott für uns und mit uns macht, und dem, was wir für ihn und mit ihm machen. Dies ist der Sinn der Doxologie des eucharistischen Gebetes, dem zentralen Moment der Messe. Es handelt sich um den Schlüssel des ganzen spirituellen Lebens, in dem der Primat der Gnade den besten Teil unserer Freiheit entspringen lässt. Wenn “wir danken”, dann, weil wir die Gnade empfangen.

[00026-05.14] [IN013] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. Philippe GUENELEY, Bischof von Langres (Frankreich)

Eine der wichtigsten Sorgen der Hirten der christlichen Gemeinschaften ist die Hinführung zur Eucharistie. Diese Hinführung berücksichtigt die Kinder, die auf die erste Kommunion vorbereitet werden, wie die Jugendlichen und Erwachsenen, denen der katechumenale Weg einen angemessenen Vorschlag für ihr Alter aufzeigt, der sie stufenweise zur Feier der Sakramente, unter ihnen die Eucharistie, zum Christentum hinführt.
Die Bindung zwischen Taufe und Eucharistie wird nicht ausreichend unterstrichen und das Fortschreiten der Praxis der Eucharistie ist für den Tag danach erschwert worden. Es wäre wünschenswert, dass die Synode auf die strenge Bindung zwischen Taufe und Eucharistie eingeht, damit sich der Gipfel des getauften Lebens zeige. Mit den kleinen Kindern, die in ihren ersten Lebensjahren getauft werden, muss man mystagogisch vorgehen, damit sie die Erkenntnis bekommen, dass die Eucharistie in ihrer Bedingung, getauft zu sein, wurzelt und wirkliche Nahrung ihres Lebens in der Taufe ist. Für die Jugendlichen und Erwachsenen ist es angemessen, dass in der Zeit der Hinführung zu den Sakramenten die Vorbereitung nicht einzig und allein auf die Taufe konzentriert sein darf und dass die Einführung in die Eucharistie gleichzeitig mit der Taufe stattfindet. Es ist ratsam den Katechumenen vorzuschlagen die eucharistischen Feier anzuschauen, bevor sie das erste Mal vollkommen an der Eucharistie teilnehmen.
Der familiäre und soziale Kontext ist der, dass eine gewisse Ignoranz darüber herrscht, wovon die Eucharistie handelt. Wenn die Praxis der Eucharistie schwach ist, ist dies vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Eucharistie nicht entdeckt worden ist. Es ist sinnvoll Feiern vorzuschlagen, die auf die Eucharistie vorbereiten. Man braucht eine Verwirklichung der authentischen Pädagogik.
Eine ansehnliche Mühe, die gute Früchte bringt, kommt zum Tragen in unseren Diözesen in der Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung. Es ist es vielleicht nicht angebracht, sich von dem, was zugunsten der Firmung unternommen wird, inspirieren zu lassen, um auch dies für die Eucharistie zu verwenden?

[00027-05.05] [IN014] [Originalsprache: Französisch]

- Bf. Mons. John Patrick FOLEY, Titularerzbischof von Neapel von Prokonsul, Präsident des Pontifikalen Rates der sozialen Kommunikationsmittel (VATIKANSTADT)

Ich möchte die Bitte äußern, dass die Bischöfe der Welt aus der Möglichkeit, die Liturgie im Fernsehen auszutragen, Nutzen ziehen können und gut auf die Art, in der diese Fernsehliturgien gefeiert werden, achten.
In vielen Diözesen und in Wirklichkeit in vielen Nationen, existiert schon eine Tradition für die Ausstrahlung der sonntäglichen Liturgie und die der kirchlichen Feiertage. In Folge der Besuche, vieler Länder und den Videokassetten, die ich angeschaut habe, kann ich bezeugen, dass der größte Teil dieser Fernsehliturgien in respektvoller Art gefeiert werden und dass sie eine akkurate Vorbereitung zeigen. Manchmal jedoch wird man einzelne Zelebranten sehen, die sich von den Liturgienormen der Kirche entfernen, was dazu führen kann, einige Zuschauer zu verwirren oder sie vielleicht schlecht zu erziehen, indem man einigen Priestern und den Leuten den Eindruck vermittelt, dass es gerechtfertigt sei, sich von den Liturgienormen zu entfernen, weil man dies im Fernsehen gesehen hat.
Die Fernsehliturgien müßten als normativ für das angesehen werden, was in man in den lokalen Eucharistiefeiern erwarten kann. Der Respekt dessen, der den Gottesdienst zelebriert und derer, die daran teilnehmen, die Treue gegenüber den Liturgienormen der Kirche, die Qualität der Musik und die Teilnahme der Gläubigen, müssten Modelle des liturgischen Dienstes sein, erleuchtend für die Gläubigen und erbauend für diejenigen, die nicht unseren Glauben teilen, die jedoch vielleicht auch aus Neugierde nur zuschauen oder zuhören. Wenn die sonntägliche Pflicht nicht durch das Beiwohnen an einer Fernsehliturgie erfüllt wird, kann und müsste diese jedoch trotzdem zur Vertiefung des spirituellen Lebens eines Jeden beitragen. Die Fernsehübertragung einer Liturgie ist nicht nur einfach ein Dienst für die Kranken und Alten, die nicht an der Messe teilnehmen können. Sie anzuschauen kann eine gute Vorbereitung für die persönliche Teilnahme an der Liturgie am Sonntag bilden oder sie kann auch eine Gelegenheit sein, den Dank und die Überlegung des Gläubigen, der nach dem Gottesdienst nach Hause zurückgekommen ist, weiterzuführen.
Es ist interessant, dass die weltweit am häufigsten geschaute, regelmäßig ausgestrahlte religiöse Sendung, die Fernsehübertragung der Mitternachtsmesse an Weihnachten ist, bei der der Heilige Vater den Vorsitz führt. Sie wird in circa 75 Nationen gesehen. Eine recht große Anzahl von Personen, auch unter den Protestanten, hat angegeben, dass diese Übertragung aus Rom für sie eine Weihnachtstradition geworden ist, und ganze Familien versammeln sich um den Fernseher, um im Gebet mit dem Heiligen Vater vereint zu sein. Während einige Länder Westeuropas diese Feier nicht senden, da sie die Übertragung lokaler Liturgien bevorzugen, haben uns die Programmdirektoren einer bestimmten Anzahl von Ländern in Amerika, Asien und Afrika gesagt, wie glücklich sie darüber sind, diese Sendung vom Vatikan zu empfangen. Mit der Liberalisierung der sozialen Kommunikationsmittel in den Vereinigten Staaten, ist die Weihnachtsmesse um Mitternacht die einzige, ich wiederhole die einzige, von den Hauptsendern regelmäßig ausgestrahlte religiöse Sendung.
Die durch die sozialen Kommunikationsmittel weltweite Ausstrahlung der liturgischen Feiern in Rom im letzten April war natürlich noch größer als die, die den Übertragungen zu Weihnachten oder der Osterwoche vorbehalten ist, aber die Möglichkeiten, die es in den Dörfern und Städten zur wöchentlichen oder wenigstens gelegentlichen Übertragung von Fernsehliturgien gibt, sind extrem wichtig, um den spirituellen Hunger von Millionen Menschen zu stillen, die wünschen, sich mit Jesus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, zu identifizieren. Danke!

[00028-05.05] [IN016] [Originalsprache: Englisch]

- S.S. Ignace Pierre VIII ABDEL-AHAD, Patriarch der Syrer von Antiochien, Vorsitzender der Synode der syrisch-katholischen Kirche (Libanon)

Einige der ersten syrischen Gemeinschaften in Antiochien sind aus der jüdisch-christlichen Gemeinschaft von Jerusalem-Antiochien und von Mesopotamien entstanden. Deshalb haben sich die Christen von Antiochien, im Übergang zum Christentum, nicht von ihren antiken Traditionen, vor allem die der jüdischen Feste, wie das Passah oder in jüdischer Sprache Pessach oder auf aramäisch Fesjo, entfernt. Im Herrn haben diese das echte Osterlamm erkannt und haben sofort in ihren Überlegungen Parallelen zwischen dem Osterlamm von Ägypten und dem Osterlamm von Jerusalem, welches Jesus Christus am Kreuz war, geopfert schon als Vorwegnahme im Letzten Abendmahl, gezogen.
Der Heilige Ephrem hat eine solche Parallele entwickelt und schreibt:
“In Ägypten wurde das Blut des Lammes zur Befreiung des Volkes vergossen und in Zion wurde das Blut des Lammes der Wahrheit vergossen. Wenn wir diese beiden Lämmer betrachten, stellen wir ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede fest. Das Lamm von Ägypten war wie ein Geheimnis im Schatten, während das Lamm der Wahrheit seine Vollendung ist.
Das Osterlamm, Jesus Christus, hat mit seinem Blut das Volk aus seinen Fehlern gerettet, wie das Lamm von Ägypten, wo Tausende geopfert wurden, aber nur ein einziges Ägypten gerettet hat. Viele Lämmer wurden geopfert, aber nur ein einziges hat den Fehler ausgelöscht. In Ägypten ein Symbol, aber in der Kirche Realität.
Das Brot, das der Herr mit den Jüngern zu Passah, Pessach aß und das er gebrochen hat, ersetzte das ungesäuerte Brot, welches denen, die es aßen den Tod brachte.
Die Kirche gibt uns, im Austausch gegen das in Ägypten gegebene ungesäuerte Brot, das Brot des Lebens. Maria hat uns, im Austausch gegen das von Eva gegebene Brot der Mühen, das Brot des Lebens gegeben.”
In dieser Spiritualität lebt die syrische Kirche jeden Sonntag des Jahres, außer den Sonntagen im Advent in der Fastenzeit, das österliche Geheimnis. Die Gläubigen wenden sich der Eucharistie zu, um eine Reinigung von den Sünden und den “Trost des Lebens” zu erfahren.
Ostern, Pessach, trägt die doppelte Bedeutung von Übergang und Freude. Die Eucharistie, Brot des Lebens, österliche Freude, erzeugt die Freude der Gläubigen. Der allmächtige Gott läßt sich herab und wird zu den armen Menschen gebracht. Wie es in der Anaphora des Heiligen Jakobus heißt:”Er ist die Rebe des Lebens, welche von denjenigen, die ihn gekreuzigt haben, ausgepresst wurde, ohne von ihr zu kosten und die die Gläubigen empfangen haben, ohne sich von ihr loszulösen. Er ist das himmlische Brot, welches denjenigen, die es essen, den Hunger stillt und das spirituelle Getränk, das denjenigen, die es trinken, den Durst löscht.”
Vor dem Empfang des himmlischen Brotes bittet die Gemeinschaft der Gläubigen den Herrn, ihre Lippen rein zu machen, um seinen Leib zu empfangen und ihnen die Freude seines Blutes zu gewähren. In der Gabe des Leibes und des Blutes Christi, spricht der Priester zu denen, die die Kommunion empfangen:”möge die reinigende Glut des Leibes und des Blutes unseres Herrn Jesu Christi zu Vergebung deiner Sünden dienen”.
So wird in der syrischen Kirche Antiochiens die Eucharistie immer als ein österliches Geheimnis gelebt.

[00030-05.05] [IN017] [Originalsprache: Französisch]

- P. Joseph William TOBIN, C.SS.R., Generaloberer der Kongregation vom Heiligen Erlöser

Mein Ausgangspunkt ist die Diskussion der Beziehung zwischen der Eucharistie und der Buße, die sich in No. 23 des Instrumentum Laboris befindet.
Das Instrumentum laboris bezieht sich häufig auf die Beziehung zwischen der Eucharistie und der Buße, und meist wird die Beziehung zwischen den beiden Sakramenten als Grund für Besorgnis dargestellt. Wie können wir den Menschen helfen, eine Neigung für das Sakrament der Buße wieder zu gewinnen und das Geschenk der Eucharistie zu schätzen als eine höchste Motivation, Gott zu lieben, der sich Selbst uns gegeben hat?
Ich werde vier Niveaus des Problems identifizieren, nämlich das kirchliche, sakramentale, moralische und rechtliche Verständnis der Eucharistie und der Buße.
Wir stehen vor großen Problemen hinsichtlich der Spannung zwischen der Feier der Sakramente der Buße und der Eucharistie. Wir sollten mit der kirchlichen Dimension beider Sakramente beginnen und dann zu der eigentlichen sakramentalen Präsentation beider übergehen. Im Lichte dieser zwei fundamentalen Aspekte können wir zu den moralischen Fragen und den inhärenten rechtlichen Problemen übergehen. Dies ist ein besserer Weg und treuer gegenüber der Heiligen Schrift und der Tradition, als die Tendenz, mit moralischen und disziplinären Aspekten zu beginnen, welche unnützerweise Entzweiungen in der Kirche hervorrufen können. Die menschlichen Realitäten beider Sakramente sind wichtig, aber nicht so grundlegend wie die Tatsache, dass die Sakramente ihre tiefste Bedeutung von dem Ostergeheimnis Christi erhalten, welches der Schlüssel zum Verständnis der Realpräsenz Christi in der Eucharistie und der Befreiung von den Fesseln schwerer Sünden durch das Sakrament der Buße, ist.

[00029-05.07] [INO19] [Originalsprache: Englisch]

- Bf. Mons. Bruno FORTE, Erzbischof von Chieti-Vasto (Italien)

Kapitel des I. Teils des Instrumentum laboris ist dem Thema “Eucharistie und kirchliche Gemeinschaft” gewidmet: im Einzelnen behandelt die Nr. 11 das eucharistische Geheimnis als “Ausdruck der kirchlichen Einheit”. In anderen Abschnitten wird das Verhältnis zwischen Eucharistie und Kirche berührt: so spricht man in der Nr. 14 von der eucharistischen Einheit als Ausdruck der kirchlichen Einheit oder in der Nr. 49 von der Eucharistiefeier als Handlung der Kirche in ihrer Universalität, vor jeder einzelnen oder örtlichen Bevorzugung. Trotz dieser Aufrufe scheint es mir, dass die Leistungen der eucharistischen Ekklesiologie dieses Verhältnisses zwischen Eucharistie und Kirche, welches von der großen christlichen Tradition als grundlegend und unentbehrlich für das Sein und Handeln der Kirche verfasst wurde, wenig geschätzt werden. Genau deshalb halte ich es für wichtig, auf eine Vertiefung in dieser Richtung zu drängen und diese vorzuschlagen: es ist schon ausreichend,nur daran zu denken, dass die christliche Antike mit dem gleichen Ausdruck “Corpus Cristi” den historischen Leib, den eucharistischen Leib und den kirchlichen Leib Christi bezeichnete, um so die tiefen Verbindungen des Mysteriums der rettenden Einheit in all ihren Aspekten zu zeigen. Man kann behaupten, dass für das Bewußtsein der ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends, die Einheit der Eucharistie, in der Vielzahl von Feiern, wirksamerweise die Einheit der “Katholischen” in einer Vielzahl von lokalen, unter dem Vorsitz ihrer Bischöfe feiernden Gemeinden, darstellt: die “pericoresi Ekklesiologie” – Abbild und Ähnlichkeit derer der göttlichen Personen – nimmt durch die Gabe der Eucharistie an der Kirche teil. Die bevorzugte Weise, diese “pericoresi” Ekklesiologie auszudrücken und umzusetzen, bestand in der großen katholischen Tradition in den Synoden und Konzilen, die in der antiken Kirche immer ein klares und bestimmendes Verhältnis zu der Eucharistie hatten. Man fragt sich, wie auf der Bischofssynode diese “Synodalität” und “Kollegialität” der Bischöfe “cum Petro et sub Petro”, gegründet und ausgedrückt in der eucharistischen “communio” der Kirchen in der einen Kirche, am Besten ausgedrückt und umgesetzt werden könnte. Es obliegt unter anderem dem Bischof der Kirche, welcher der Papst in Liebe vorsitzt, andere mögliche Formen, die die Ausübung der bischöflichen Kollegialität im Licht der von der Synaxis geschaffenen und ausgedrückten “communio”, zu fördern.

[00032-05.04] [IN022] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Alberto GIRALDO JARAMILLO, P.S.S., Erzbischof von Medellín (KOLUMBIEN)

Die Familie ist immer ein fundamentales Anliegen im Leben und im Amt von Johannes Paul II. gewesen. Angeleitet durch sein Lehren, reflektieren wir über drei Punkte.
1. Christus in die Familie eingeladen
Wie in Kana ist Christus präsent. Er wird der Garant der Verpflichtung der Brautleute sein, der Begleiter des ganzen Lebens der Familie. Er wird das lebende Brot sein, das das Leben sicher stellt: die Brautleute werden ihn als Wegbegleiter wie die Jünger von Emmaus haben.
2. Die Eucharistie und die Ehe
Wenn das Sakrament der Ehe gefeiert wird, bei der Heiligen Messe “dient der Hinweis auf die Liebe von Jesus Christus. Der in der Eucharistie die Kirche liebt als ein Paradigma der christlichen Liebe “ (Instrumentum laboris 19).
3. Zwei bevorzugte Momente
- Die Erstkommunion der Kinder. In der Weise wie sich eine Erfahrung der Eucharistie von frühesten Jahren an aufbaut.
- Die Heilige sonntägliche Messe. Welche für die Familie sein wird: Licht, Nahrung für die Einheit der Familie, Kraft missionarischer Sendung innerhalb und außerhalb der Familie.
Die Familie ist “häusliche Kirche”. Die Eucharistie errichtet die Familie, die Familie macht die Eucharistie.

[00033-05.06] [INO24] [Originalsprache: Spanisch]

- Bf. Mons. Salvatore FISICHELLA, Titularbischof von Voghenza, Weihbischof von Rom, Rektor der Päpstlichen Lateran Universität in Rom (Italien)

Es folgt ein Beitrag bezugnehmend auf die Nummern 3-10 des Instrumentum laboris, in denen wiederholt das Problem des gegenwärtigen Zusammenhanges, in dessen Inneren sich die Feier und das Verständnis des eucharistischen Mysteriums stellt, auftaucht. Der erste Punkt, mit dem man sich auseinandersetzen sollte, ist die Umsetzung des tiefen “kulturellen Wandels”. Es ist wichtig zu bekräftigen, dass die Eucharistie “Quelle der Kultur ist und Raum, in dessen Inneren sich die persönlichen und sozialen Verhaltensweisen wiederfinden, die den Lebensstil des Gläubigen ausdrücken”. Die große Herausforderung, die die Gläubigen in den nächsten Jahrzehnten erwartet, ist die eines erneuerten Lebensstils, der in das Zentrum ihres Daseins das eucharistische Mysterium stellt. Damit dies geschieht, ist es wichtig, einige Elemente, die wichtig für die Eucharistie sind, zurückzugewinnen:
1. Die Erziehung zur “Schönheit”, die sich auf verschiedenen Ebenen äußert: seitens des Zelebranten, damit er den Wert der liturgischen Handlung, der Zeichen, aus der sie besteht und die beschwörende Sprache, die sie besitzt, versteht; seitens derer, die für die Konstruktion der Kirchen Sorge tragen, damit sie nicht Ideologien unterliegen, die danach streben, ihre Präsenz im Gebiet zu verdunkeln oder einen hybriden Ort zu schaffen, der die Wahrnehmung des Heiligen zunichte macht. Es ist bestimmend, eine Sprache wiederzuerlangen, die aus ihrer Natur heraus die Wichtigkeit des Ortes, an dem die Eucharistie gefeiert wird, und ihren tiefen Sinn verständlich macht.
2. In einer Zeit wie der unseren, beladen von einer Kultur, die den Erwerb jeder Sache nur auf Grund eines Wunsches nach Besitz auferlegt oder andersherum, die das Recht nur begehrt, um einen Wunsch verwirklicht zu sehen, drückt die Eucharistie aus, wie man sich dem Wesentlichen des Lebens gegenüberstellt durch ein Verhalten, das sich auf Unentgeltlichkeit stützt. Ohne diese Wiederentdeckung kann man nur schwerlich daran denken, in der Zukunft Ziele zu erreichen, die die persönliche Existenz kennzeichnen und Fortschritte für die gesamte Geschichte der Menschheit schaffen.
3. Die Eucharistie kann Quelle der Kultur sein, die wieder den “Sinn des Opfers als Gabe der Freiheit” vorschlägt. Es ist unnütz zu verheimlichen, dass die Freiheit in der heutigen Zeit noch immer von dem Irrtum bedroht ist, dass diese sich nur durch die Lust, das zu machen, was man will, umsetzen lässt. Die Eucharistie wird auf der Ebene der Verwirklichung der Freiheit eine echte Herausforderung. Diese sagt tatsächlich, dass die Freiheit sich da realisiert, wo man darauf verzichtet, selbst zu entscheiden, um in Liebe Platz für den anderen zu schaffen.
4. Die Eucharistie kann letztlich zu einer Kultur erziehen, die dazu führt, immer besser “die Teilnahme der Gläubigen an der Konstruktion der Welt” zu verstehen. Bis zum Kommen des Herrn sind wir gerufen, alle am Mysterium, das wir feiern, teilhaben zu lassen. Dies erfordert die Fähigkeit die Welt in der Art zu verändern, dass jeder sich selbst am besten ausdrücken kann. Dies erfordert die Möglichkeit zu wissen, wie man auf den anderen zugeht, um seinen Weg der Suche der Wahrheit zu teilen und für jeden Weggefährte zu werden; unter Berücksichtigung der Zeiten eines jeden weiß der Gläubige den Weg zu zeigen, um die definitive Antwort auf die Frage nach dem Sinn zu finden.
Es folgt ein Beitrag bezugnehmend auf die Nummern 3-10 des Instrumentum laboris, in denen wiederholt das Problem des gegenwärtigen Zusammenhanges, in dessen Inneren sich die Feier und das Verständnis des eucharistischen Mysteriums stellt, auftaucht. Der erste Punkt, mit dem man sich auseinandersetzen sollte, ist die Umsetzung des tiefen “kulturellen Wandels”. Es ist wichtig zu bekräftigen, dass die Eucharistie “Quelle der Kultur ist und Raum, in dessen Inneren sich die persönlichen und sozialen Verhaltensweisen wiederfinden, die den Lebensstil des Gläubigen ausdrücken”. Die große Herausforderung, die die Gläubigen in den nächsten Jahrzehnten erwartet, ist die eines erneuerten Lebensstils, der in das Zentrum ihres Daseins das eucharistische Mysterium stellt. Damit dies geschieht, ist es wichtig, einige Elemente, die wichtig für die Eucharistie sind, zurückzugewinnen:
1. Die Erziehung zur “Schönheit”, die sich auf verschiedenen Ebenen äußert: seitens des Zelebranten, damit er den Wert der liturgischen Handlung, der Zeichen, aus der sie besteht und die beschwörende Sprache, die sie besitzt, versteht; seitens derer, die für die Konstruktion der Kirchen Sorge tragen, damit sie nicht Ideologien unterliegen, die danach streben, ihre Präsenz im Gebiet zu verdunkeln oder einen hybriden Ort zu schaffen, der die Wahrnehmung des Heiligen zunichte macht. Es ist bestimmend, eine Sprache wiederzuerlangen, die aus ihrer Natur heraus die Wichtigkeit des Ortes, an dem die Eucharistie gefeiert wird, und ihren tiefen Sinn verständlich macht.
2. In einer Zeit wie der unseren, beladen von einer Kultur, die den Erwerb jeder Sache nur auf Grund eines Wunsches nach Besitz auferlegt oder andersherum, die das Recht nur begehrt, um einen Wunsch verwirklicht zu sehen, drückt die Eucharistie aus, wie man sich dem Wesentlichen des Lebens gegenüberstellt durch ein Verhalten, das sich auf Unentgeltlichkeit stützt. Ohne diese Wiederentdeckung kann man nur schwerlich daran denken, in der Zukunft Ziele zu erreichen, die die persönliche Existenz kennzeichnen und Fortschritte für die gesamte Geschichte der Menschheit schaffen.
3. Die Eucharistie kann Quelle der Kultur sein, die wieder den “Sinn des Opfers als Gabe der Freiheit” vorschlägt. Es ist unnütz zu verheimlichen, dass die Freiheit in der heutigen Zeit noch immer von dem Irrtum bedroht ist, dass diese sich nur durch die Lust, das zu machen, was man will, umsetzen lässt. Die Eucharistie wird auf der Ebene der Verwirklichung der Freiheit eine echte Herausforderung. Diese sagt tatsächlich, dass die Freiheit sich da realisiert, wo man darauf verzichtet, selbst zu entscheiden, um in Liebe Platz für den anderen zu schaffen.
4. Die Eucharistie kann letztlich zu einer Kultur erziehen, die dazu führt, immer besser “die Teilnahme der Gläubigen an der Konstruktion der Welt” zu verstehen. Bis zum Kommen des Herrn sind wir gerufen, alle am Mysterium, das wir feiern, teilhaben zu lassen. Dies erfordert die Fähigkeit die Welt in der Art zu verändern, dass jeder sich selbst am besten ausdrücken kann. Dies erfordert die Möglichkeit zu wissen, wie man auf den anderen zugeht, um seinen Weg der Suche der Wahrheit zu teilen und für jeden Weggefährte zu werden; unter Berücksichtigung der Zeiten eines jeden weiß der Gläubige den Weg zu zeigen, um die definitive Antwort auf die Frage nach dem Sinn zu finden.

[00034-05.04] [IN027] [Originalsprache: Italienisch]

- Bf. Mons. Tadeusz KONDRUSIEWICZ, Erzbischof von der Mutter Gottes in Moskau (Föderation Rußland)

Die Liturgiereform hat eine bewusstere, aktive und fruchtbare Beteiligung der Gläubigen ermöglicht. Jedoch hat diese neben den positiven Aspekten auch negative mit sich gebracht. Die unzureichende Disziplin und liturgische Kenntnis bei der Feier beeinflussen negativ auch die ökumenischen Beziehungen. Die Nichtbeachtung der liturgischen Normen trübt den Glauben und die Doktrin der Kirche hinsichtlich der Eucharistie und führt zum Treuebruch der Regel “Lex orandi – Lex credendi”.
Die Eucharistie befindet sich im Herzen des christlichen Glaubens, der vor allem an der Verdrehung der Eucharistie leidet. Papst Benedikt XVI. ermahnt zur eucharistischen Anbetung und zum mutigen und klaren Ausspruch vor der Realpräsenz des Herrn, vor allem in seiner Feierlichkeit und Korrektheit. Deshalb ist es notwendig anzuerkennen, dass die Liturgie einen “von oben festgelegten und nicht anarchistischen” Charakter hat, der aufgrund seines Wesens “unveränderbar” ist, dass “die sichtbaren Zeichen der Liturgie, um die heilige Realität zu zeigen, die von Christus oder von der Kirche ausgewählten sind”. Das korrupte liturgische Leben erfordert die Annahme eines neuen Lehrdokuments mit dem Akzent auf der Beachtung der liturgischen Normen.
Christus darf nicht an Missbräuchen bei der Feier der Eucharistie leiden, die von den Gläubigen immer angenommen und gelebt werden muss als “Heilig”, als geheimnisvolle Erneuerung des Opfers Christi, als Seine erlösende Energie, die den Menschen und die Welt transformiert, als Verstärkung des Glaubens und Quelle von Moralität.

[00036-05.06] [IN030] [Originalsprache: Italienisch]

-Bf. Mons. Cristián CARO CORDERO, Erzbischof von Puerto Montt (CHILE)

Mein Beitrag wird zwei Punkte betreffen. Der erste ist die Beziehung zwischen der Eucharistie und der Buße; der zweite die Beziehung zwischen Eucharistie und Berufungspastoral.
1. Die Beziehung zwischen Eucharistie und dem Sakrament der Buße wird im Instrumentum Laboris in den Nr. 22-24 behandelt sowie in den Nr. 72-74, wo man über die Eucharistie als Quelle der christlichen Moral spricht.
Das “Jahr der Eucharistie” hat offensichtlich spirituelle und pastorale Früchte in das Leben der Kirche in Chile gebracht, Früchte, die sich auf diese oder jene Weise auf das Leben der Gesellschaft auswirken. Es kam gelegen, dass dieses Jahr mit der Heiligsprechung von P. Alberto Hurtado, der ein eucharistischer und sozialer Mensch war, zusammenfiel.
Mein Vorschlag ist, dass wenn man die enge theologische, spirituelle und pastorale Verbindung zwischen Eucharistie und dem Sakrament der Buße in Betracht zieht, und die Schatten über dem Gebiet dieses letzten Sakramentes beachtet, ein Jahr dem Sakrament der Buße zu widmen und als die wichtigsten Punkte festhält:
a) Die Bedeutung des lebendigen und wahren Gottes und seine Verdunklung in der modernen Kultur
b) Die Notwendigkeit der Rettung und die Verkündigung Jesu Christi, Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinweg nimmt
c) Der Sinn der Sünde, der sich auf Grund der Gottvergessenheit und des moralischen Relativismus verringert hat oder ganz verschwunden ist
d) Die Umkehr und die Tugend der Buße
e) Die Richtung und die geistliche Begleitung
f) Die Feier des Sakraments der Buße als Zusammentreffen des Sünders, der sich von seinem Elend bekehrt und Gott, der ihn, in seiner Barmherzigkeit in Christus, aufnimmt und ihm vergibt
g) Die Bedingungen, um die Heilige Kommunion zu empfangen
h) Das neue Leben in Christus als seine Jünger und Glieder der Kirche
2.Mit Bezugnahme auf die Beziehung zwischen Eucharistie und Berufungspastoral, schlage vor, dass im “Jahr der Buße” die Priester angeregt und ausgebildet werden, um sich in geistlicher Hinsicht um die Jugendlichen zu kümmern und ihre Zeit dem Sakrament der Wiederversöhnung zu widmen, welches zusammen mit der Eucharistie in geistlicher Hinsicht fundamental ist.

[00037-05.05] [IN031] [Originalsprache: Spanisch]

- P. Josep Maria ABELLA BATLLE, C.M.F., Generaloberer der Söhne des unbefleckten Herzens Mariens (Klarissen)

Die Nr. 25 des Instrumentum Laboris bestätigt die Notwendigkeit , dass die Eucharistiefeier dazu führe, “ Personen und eucharistische Gemeinschaften zu bilden, die lieben und dienen, wie Jesus in der Eucharistie”. Im Grunde sind wir dabei zu sagen, dass die, die sich versammeln, um das Passah des Herrn zu feiern, mitten in der Gesellschaft Gedenken und Zeichen des Herrn, der das Leben gibt, sind.
Häufig jedoch, geschieht dies nicht. Während der Feier hat man einen schönen Moment erlebt, aber das Leben geht seinen Weg, getrieben von anderen Sorgen, nicht fähig, auf die Erfordernisse zu antworten, welche durch die Eucharistie entstehen, die wir gefeiert haben. Die Feier wird nicht zur Spiritualität im Leben der Gläubigen, auch wandelt sie sich nicht in eine missionarische Dynamik um. Wir beobachten eine bestimmte Zweiteilung zwischen dem Leben und der Eucharistie. Die Synode müsste die Ursachen für dieseSituation analysieren, um angemessene pastorale Antworten bieten zu können. Es folgen in diesem Sinne einige Beurteilungen.
1. In einem kulturellen Umfeld von gewisser Oberflächlichkeit, wie das, was wir häufig beobachten, kann die Eucharistie zu einem der vielen Ereignisse werden, die geschehen, ohne eine bedeutende Spur in den Menschen zu hinterlassen. Ohne dass das Leben mit Intensität und Tiefe gelebt wird, ist es unmöglich, die Eucharistie in ihrer tiefen Bedeutung zu leben. Die Eucharistiepastoral muss sich diese anthropologisch-kulturelle Dimension gut vergegenwärtigen.
2. Man nimmt die Notwendigkeit einer deutlicheren Verbindung zwischen der Eucharistiefeier und dem konkreten Leben der teilnehmenden Personen wahr. Tatsächlich fordert dies Nr. 71 des Instrumentum Laboris. Nach diesem Paragraphen ist es notwendig, die spezifischen Elemente, die dabei helfen, diese Verbindung zu finden, in der eucharistischen Katechese und in der Feier selbst stärker hervorzuheben. Diesbezüglich erhellt uns die Erfahrung der kirchlichen Gemeinden an der Basis und anderer ähnlicher Initiativen.
3. Ein dritter Aspekt berücksichtigt die Sprache, die Zeichen, die Struktur der Feier selbst und die Art, sie zu zelebrieren. Manchmal haben wir den Eindruck, dass wir die kulturelle Dimension stärker hervorheben, zum Nachteil des “Gedächtnisses und gemeinschaftlichen Mahles”. So geht teilweise die herausfordernde Kraft, die im Gedächtnis des Passah Christi innewohnt und die Notwendigkeit, von Brüderlichkeit, die aus der gemeinsamen Teilnahme am Mahl des Herrn erwächst, verloren. Wir müssen in jedem kulturellen Zusammenhang versuchen, diese so fundamentalen Dimensionen hervorzuheben, damit die Dynamik der Eucharistie das Leben der Gläubigen verwandelt, und ein Ferment der Veränderungen in der konkreten Geschichte der Völker darstellt.

[00038-05.06] [IN032] [Originalsprache: Spanisch]

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